1. Elysium
02:42 Uhr
Ich klicke mich auf meinem NAS durch die Ordner. Eine richtige Struktur finde ich nicht, doch irgendwie ist Ordnung in dem Chaos von Bits und Bytes. Oft sind es *.img-files oder vergleichbar – und ich öffne sie mit Daemon-Tools oder auch ISO-Buster. Ah, wieder ein Ordner, darin sind komplette Festplatten-Images, in etwa 30 Stück.
Es sind alte Datenbestände. Dateisysteme, die vor dem Millennium erschaffen wurden, Digitale Abbilder längst erloschener Maschinen. Computer, die nicht mehr existieren. Ob verkauft, verschenkt, verliehen, vergessen, entsorgt oder zerstört bei einem Brand – Sie alle sind verschwunden im Sog der Zeit. Geblieben sind nur Ihre digitalen Nutzdaten.
Ich finde komplette Installationen von Betriebssystemem, Ordner voll mit Systemdateien, Programminstallationen, aber manchmal auch nur Fragmente davon. Reste. Hier und da persönliche Dokumenten, eigentlich sämtliche Datentypen – aber auch Speicherstände von Programmen, die heute keine Relevanz mehr haben.
Programme, die nicht mehr existieren.
Der Begriff „Datenfledderrei“ kommt mir in den Sinn, als Bilder aus vergangenen Dekaden vor meinem inneren Auge vorbeiziehen.
Aber wir haben die Wurzeln, all das in uns aufgesogen…
by Specialagent Dale B. Kalle
Mein Blick bleibt auf dem Ordner mit der Bezeichnung „Autodesk“ hängen. Wie hatten wir damals bloß Zugang zu den zwölf 3,5″ Disketten mit dieser High-End Raytracing Software erhalten? Wer hat dieses wahnsinnig teure Programm erworben, kopiert und dann verteilt? Das Bild der reflektierenden Metallkugel auf dem Schachbrett – ich glaub fast jeder kennt es…
03:33
Ich klicke auf „Herunterfahren“
Filed under: << REWIND - @ 25. März 2023 21:04
Nein Olli, nimm nicht Drivespace!
Als man die Bits noch sehen konnte, immer mehr Daten mit ARJ auf QIC-80-Medien quetsche, damals schon Emailverschlüsselung mit PGP hatte.
Also Damals, bevor die „Ich hab‘ jetzt auch AOL, wie issn deine Mailadresse“-Bekannten kamen.
–
Da wuchsen unsere Wurzeln, fein verästelt bis in die tiefsten Bits.
Unser Python hieß Pascal, unser Mailprogramm XP 3.11, wir konnten einen Handshake bis 9600BAUD mit gespitzten Lippen pfeifen.
_
Wir haben die Wurzeln.
Thx!
Kontext: XP hier Synonym für „Crosspoint“ – ein Auszug aus der Website „freexp.de“
CrossPoint
CrossPoint ist Anfang 1992 ursprünglich als reine Mailbox-Software für das Z-Netz erschienen und unterstützte bald darauf eine Reihe weiterer Netze wie z.B. MausNet und vor allem FidoNet, wo es auf dem Höhepunkt des Mailbox-Booms Mitte der 90er Jahre auch seine größte Verbreitung erreichte. Mit der Einführung des Netztyps RFC/UUCP wurde bereits im August 1993 der erste Schritt in Richtung Usenet/Internet getan.
Heute ist CrossPoint durch die direkte Unterstützung externer Clients, die über die heute üblichen Protokolle POP3/SMTP (Mail) und NNTP (News) Nachrichten austauschen, auch ein vollwertiger Mail- und Newsreader für das Internet, der stellenweise eine Funktionalität bietet, die man selbst in „moderneren“ Programmen bislang vergeblich sucht.
Peter Mandrella, der Originalautor von CrossPoint, hat die Entwicklung eingestellt und die Quelltexte im Dezember 1999 freigegeben.
Die letzte von ihm veröffentlichte Originalversion ist die v3.12d vom 22.12.1999. Seine Homepage zu CrossPoint ist nicht mehr online.
Quelle:
https://www.freexp.de/index.html
<3 <3 <3 Danke mein Freund!